Studienauftrag Entwicklung Dreispitz, Dietikon, 2023

Dreispitz Dietikon

Ein zweistöckiger Gewerbebau an einer Ausfallstrasse, dahinter ein Wohnhaus aus den 80er Jahren. Dazwischen etwas Abstandsgrün und rundum Parkplätze. In Zukunft soll hier und in der Nachbarschaft ein neues Quartier entstehen, hoch verdichtet, mit Hochhäusern. Wichtig war uns die Vernetzung mit der bestehenden Nachbarschaft, ein neuer Stadtbaustein, der nicht einfach für sich steht, sondern dem Quartier dient. Das vorgesehene Hochhaus sollte nicht einfach ein visueller Höhepunkt sein, sondern mit sozialen Nutzungen eine Bedeutung für die Bewohner:innen bekommen.

Planungsteam:

psarch, Peter Sägesser, Sozialraumplanung

Armon Semadeni Architekten

Krebs & Herde Landschaftsarchitekten

Conzett Bronzoni Partner

Wettbewerb Dahlienweg, Thun, 2023

Visualisierung Dahlienweg

«Es pressiert nicht!» meint ein Bewohner der Siedlung. Er und seine Familie fühlen sich wohl hier und wollen solange wie möglich hier bleiben. Die Bewohnerschaft sei gemischt. Es gibt Alte und Junge, Familien und Alleinstehende. Man komme gut miteinander aus. Sie schätzen die gute Lage, ohne Verkehr, aber doch schnell im Stadtzentrum. Hinter dem Haus auf der asphaltierten Fläche können die Kinder velofahren. Die Balkone sind gross und sie haben sich sogar eine Aussenküche eingerichtet. Ob sie bei einem Neubau auch wieder so gross sind? Gut, haben sie das Geländer beim Balkon noch etwas erhöht, das gibt mehr Privatheit. Bad und Küche sind nicht neu, aber in ordentlichem Zustand. Das ist ok so. Einzig die Küche könnte grösser sein, damit man mit Gästen darin essen kann. Und man hört die Nachbarn schon gut, aber dafür sind die Mieten günstig. Bei einem Neubau wären sie wohl doppelt so hoch? Also: «Es pressiert nicht!» wiederholt der Mann mehrere Male.

Die Bewohner:innen scheinen zufrieden mit ihren Wohnungen. Die Umgebung haben sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten etwas gestaltet. Es gibt Kinderspielzeuge, einen grossen Grill und Tisch, man kann Pingpong spielen. Was auffällt: All die Hecken und Zäune. Der Dahlienweg ist gesäumt von Hecken, zu den Nachbarn gibt es Zäune und wieder Hecken. Die Einfamilienhäuser wenden dem Weg den Rücken zu. Eine Beziehung zur Umgebung scheint unerwünscht. Der Dahlienweg ist eine reine Zufahrtsstrasse und die Parkierung nimmt viel Fläche ein. Das Grün zwischen den Häusern ist reines Abstandsgrün mit wenig Aufenthaltsqualitäten. Zerstückelt liegt es zwischen den Häusern. Der Aussenraum sind die privaten Balkone. Öffentlicher und privater Raum prallen aufeinander. Daher die Hecken und hohen Geländer. Die Zugänge zu den Häusern sind versteckt. Dafür sehen die Bewohner:innen sofort, wenn eine fremde Person kommt. Soziale Kontrolle.

Die Wohnungen haben gute Grundrisse. Die Räume sind nutzungsneutral und lassen sich daher für verschiedene Familienkonstellationen flexibel nutzen. Im Alter wird es aber schwierig, da ein Lift fehlt. «Das hält meine Nachbarin fit», meint der Mann.

Die Siedlung ist und bleibt eine Insel. Zu Fuss, Bus, Velo, ev. Auto ist man aber schnell an anderen Ufern. Das Potential liegt vor allem im Aussenraum. Wie kann seine Aufenthaltsqualität verbessert werden? Wie kann eine Nachbarschaft hergestellt werden und die bestehenden Qualitäten (grosszügige private Aussenräume, Freiflächen für Aufenthalt und Spiel) gestärkt werden?

Die Siedlung soll eine Adresse sein, die Bewohner:innen sollen mit Stolz sagen können, «hier wohne ich». Auch bei den Wohnungen gibt es Verbesserungspotential. Gutes soll aber gut bleiben. «Es pressiert nicht!» heisst ja auch «Es ist gut, wie es ist».

Planungsteam:

psarch, Peter Sägesser, Sozialraumplanung

ARGE Kocher Minder Architekten / jungheim Architekten 

Pala Landschaft und Aussenraum

rundum mobil

Farbambau

WAM Ing.

Umbau und Sanierung Einfamilienhaus Burgdorf, 2017

Das in den späten 1960er Jahren errichtete Einfamilienhaus wurde mit massvollen Eingriffen umgebaut und für eine Familie mit Kindern adaptiert.
Dank Wanddurchbrüchen im Erdgeschoss sind die zuvor engen Räume offener und lichter. In den Zimmern im Obergeschoss wurden die Deckentäfer entfernt und es entstanden zwar kleine, aber durch die Höhe trotzdem grosszügige Räume. Der bestehende Parkettboden wurde ergänzt bzw. aufgefrischt, das Dach gedämmt und die Installationen erneuert. Schadstofffreie Materialien tragen zu einem angenehmen Raumklima bei.

In Zusammenarbeit mit Jungheim Architekten

Wohnen statt Obdachlosigkeit, 2014

Anstelle zweier Bauten aus den 1970er Jahren erstellte die Stadt Bern Wohnhäuser, die von WohnenBern übernommen wurden. Kleine Wohneinheiten bieten Menschen, die sonst von Obdachlosigkeit bedroht sind, einen geschützten Wohnraum und ermöglicht ihnen trotz teilweise psychischen und sozialen Einschränkungen ein selbständiges Wohnen und soziale Kontakte. Realisiert wurden die Bauten auf Basis unseres Handbuchs von einem Drittbüro.